Das Ziegenfest von G.

DTddangh blickte sich um.
Am Horizont bekriegten sich stählerne Kriegselefanten, dunkle Wolken der Vernichtung wehten über das Land. Der Boden unter seinen Füßen schien tot und grau, abgesehen von einigen Knochen und zerteilten Stahlresten. Ein fliegender Elefant sprengte eine Horde abgerissener Überlebender unter Verwendung postatomarer Sprengköpfe in Myriaden von Partikeln und lachte dabei schauerlich. Hangabwärts suchte ein Fluß aus Blut und Eiter seinen Weg durch Berge von Leichen, zerstörte Schlachtmaschinen rosteten in seinen Fluten.
Die Luft stank nach Tod und Verwesung.
DTddangh kannte diesen Ort, vielmehr diese Zeit:

Fünf Minuten nach Harmstaggedon.

"So", sprach er zu sich selbst, "Soso. So sieht also die Welt nach der Apokalypse aus. Hätte auch schlimmer kommen können."
Ein Knochenknacken hinter sich vernehmend fuhr er herum und erspähte eine in Lumpen gehüllte Gestalt mit einem ursprünglich für Restwertstoffe bestimmten und mit Leichenteilen angefüllten Plastiksack.
"Glückauf, oh Leichenfledderer! Wo ist das nächste Ristorante?"
"Fürwahr! Er trägt intakte Kleidung!"
"Weshalb auch nicht, ich stamme nicht von hier!"
"Dann müßt Ihr aus der Vergangenheit kommen, dann nach uns die Sintflut, es ist Endzeit."
"Wahrlich, Herr Leichenfledderer, dies trifft gänzlich zu! Ich entfloh aus meiner Küche, denn die Hamster jagten mich. Unbeabsichtigt kam ich hier an."
"Hamster!!! Ach, wir unseligen Menschen, hätten wir die Gefahr doch eher erkannt! Hätten wir doch auf die warnenden Stimmen gehört und unsere Augen geöffnet, die Hamster bekämpft und sie nicht gar als Haustiere gehalten, völlig das Risiko verkennend! Hätten wir unsere kleinlichen Zwistigkeiten begraben und stattdessen gegen die Felligen Fieslinge aufgerüstet, die unsere gesellschaft seit Anbeginn der Zeiten infiltrierten! Ach, hätten wir doch, auf die Weisen hörend, diese Bestien vernichtet! Doch nun ist es zu spät, es ist bereits fünf Minuten nach Harmstageddon. Die Schlacht ist verloren."
"Diese Hamster! Was wollen sie mir noch alles antun. Stehlen mein Gedächtnis, sind manchmal zäh und verwüsten meine Heimatwelt! Doch so nicht, vernichtenswerte Fellviecher, die Rache wird mein sein, und ihr werdet für euere Untaten bezahlen, mit euerem eigenen Fleisch und Fell! Ich werde in die Vergangenheit zurückreisen und diese Bestien besiegen!"
Von einem vorbeieilenden Asbestziegenzüchter erfuhr DT von der enormen Bedeutung des Ziegenfestes von G. für die Eroberungszüge der Hamster; eine zu 75% zertstörte Wurlitzer- Orgel planaportierte ihn zum nächsten Wurmloch, von wo aus er per Hyperraumbus nach G. reiste.

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Nennt mich Ishmael. Oder auch nicht.

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Das Ziegenfest von G.
Ein beliebtes fest um die Ziege, alles aus, von, für und/ oder mit Ziegen konnte hier erstanden werden; gleichzeitig fand eine permanente Ziegenneuigkeitenausstellung statt, die allen an Ziegen Interessierten etwas bot, seien es Ziegenkäseliebhaber, Ziegenzüchter oder einfach nur Perverse, die die Ziege dem Schaf vorzogen.
"Was könnten Hamster hier begehren?", sinnierte DTddangh, "Dies ist doch keine geeignete Stätte, um einen mutliversenumspannden Eroberungszug zu führen. Was, oh ihr Götter alle, was soll ich tun?"
Doch die Götter schwiegen.
"Was, oh ihr Halbgötter alle, was soll ich tun?"
Doch die Halbgötter schwiegen.
"Ich erspare mir das Anrufen der Viertel-, Achtel- und Sechzehntelgötter. Was, oh ihr Dämonen und Teufel alle, was soll ich tun?"
Doch sogar die sonst so hilfsbereiten Dämonen und Teufel schwiegen, so dass DTddangh sich genötigt sah, die einzige geistige Macht, sieht man einmal vom AUtor selbst ab, anzurufen:
"Was, oh ihr Heckenscheren alle, was soll ich tun?!?"
Und sehet, die Heckenscheren schwebten vom Himmel herab und sangen in ihren engelsgleichen Chören:
"DTddangh, die bösartigen Hamster haben deine dir gestohlenen Erinnerungen hierher gebracht und wollen sie dem Gott der Wikingerhamster als Opfer darbringen. Eile, denn du mußt das Wissen um DIE Zahl 28,2558 noch vor 23:59:59,99 Ortszeit zurückerlangt haben, denn danach, oh Typ-der-das-alles-nur-geträumt-zu-haben-glaubt, danach wird es unwiederbringlich im Schlund des Götzen verschwunden sein. Eile!"
Und sie verschwanden.

Durch Foltern einiger Passanten und gezielte Erpressungen erfuhr DTddangh den Lageort des Wikingerhamstertempels, und machte sich auf den Weg, seine Gedanken zu befreien.
Kurz vor dem Ziel zerrte ihn ein bärtiger Greis in ein Zelt, denn die Götter hatten ihm noch etwas Bedeutendes mitzuteilen.
"Höre, Bube! Die Götter hinterließen auf meinem Anrufbeantworter folgende Nachricht für dich: 'Wisse DTddangh, dass die Hamster sich in mehrere Kasten unterteilen, so zum Beispiel die der Feldhamster, also der bäuerlichen H., der Goldhamster, also der Bankiershamster, der Hammerhamster, dies sind die Zimmerleute der H., und auch der Wikingerhamster, die den Vorsitz im Dachverband der Kriegshamsterverbände innehaben. Sie sind böse und gemein!'"
"War das alles?"
"Ja, denn hilf dir selbst, dann hilft dir Gott."
"Ich danke Ihnen für dieses Gespräch."
DTddangh zog eine nicht näher definierte Handfeuerwaffe, trat die Tür zum Wikingerhamsterhauptquartier ein und stürmte in den Raum.

Dort standen sie, der 'Club der Hamster e.V.', Mahhgg, Nur- voll, Fusselpferd, Grzfrz, der Schleimpriester, der Wütende Wilderer XX, das ganze Pack eben.

"ÜBERRASCHUNG!"

"Eine Torte? Für mich?"
"Alles Gute zum 28,2558ten Geburtstag!" (mit 28,2558 Stimmen)








ENDE - THE END - FIN - GNRG - (EIN JAPANISCHES WORT)

(dieses Bandes)


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Dominik D. Freydenbergers "Die Hundert Hühner Hammurabis"